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Die NS-Besatzung der britischen Kanalinsel Alderney (Adolf Island) in den Erinnerungen eines deutschen Soldaten ...

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Als der am weitesten im Westen gelegene Vorposten des Atlantikwalls wurde die 1940 von den Deutschen besetzte Insel Alderney zur Festung ausgebaut. Aus ganz Europa wurden Zwangsarbeiter nach Alderney gebracht, wo sie unter Aufsicht der Organisation Todt zu unmenschlichen Bedingungen beim Bau der Festungsanlagen eingesetzt wurden. Auf Alderney unterhielt die SS das einzige Konzentrationslager auf britischem Boden.

Im Zentrum des Bandes stehen die Memoiren, die der von 1943 bis 1945 auf Alderney stationierte Flaksoldat Eduard Lehmann 1973 verfasste, sowie die Briefe, die er von dort während des Kriegs an seine Familie schickte. Der Name Alderney war deshalb seit 1943 auch im Gedächtnis seiner Kinder fest eingeprägt.

Die unterschiedlichen Erinnerungen sowie die kritischen Anmerkungen zu diesen Erinnerungen betreffen ein weites Spektrum von Themen: Beobachtungen zu den Arbeitslagern auf der Insel, zur alliierten Landung in der Normandie und der militärischen Isolierung Alderneys, zur folgenden Hungerzeit und dem Kriegsende 1945.

Der vorliegende Band ist ein Beitrag zu den aufgeflammten, heftigen und kontroversen Diskussionen über die Nazi-Verbrechen auf Alderney (Lord Pickles-Kommission) und weit mehr als ein Stück Militärgeschichte oder ein Stück Familiengeschichte. Er bietet vielmehr anhand eines außergewöhnlichen Beispiels Reflexionen über Möglichkeiten, Wege, Formen und Grenzen von Erinnerung.

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Zur Lord-Pickles-Kommission und zu den Debatten über die NS-Besatzung Alderneys: Die Lord-Pickles-Kommission untersuchte die NS-Besatzung der Insel Alderney während des Zweiten Weltkriegs und lieferte wichtige Erkenntnisse, um die Geschehnisse auf der Insel genauer zu verstehen. Zu den zentralen Ergebnissen gehören:

1. Opferzahlen: Die Untersuchung ergab, dass wahrscheinlich zwischen 641 und 1.027 Gefangene auf Alderney starben. Dies ist eine höhere Zahl als zuvor angenommen, aber weit entfernt von den extremen Schätzungen, die kursierten. Insgesamt wurden etwa 7.608 bis 7.812 Menschen nach Alderney deportiert.

2. Keine 'Mini-Auschwitz': Die Kommission widerlegte die Behauptungen, dass Alderney als ein „Mini-Auschwitz“ fungierte. Es gab zwar grausame Bedingungen und viele Todesfälle, aber es handelt sich nicht um eine Massenvernichtungsstätte, wie es manchmal dargestellt wurde.

3. Historische Gerechtigkeit: Die Kommission ging auch der Frage nach, warum deutsche Kriegsverbrecher, die auf Alderney Gräueltaten begangen hatten, nicht von Großbritannien verfolgt wurden. Es stellte sich heraus, dass der Fall an die Sowjetunion übergeben wurde, da die meisten Opfer sowjetische Bürger waren. Die Sowjets verfolgten den Fall jedoch nicht weiter, was zu einer unterbliebenen Strafverfolgung führte.

4. Verschwörungstheorien: Ein weiterer Fokus der Untersuchung lag auf der Widerlegung von Verschwörungstheorien rund um Alderney. Die Kommission betonte die Bedeutung einer faktenbasierten und genauen Darstellung der Ereignisse auf der Insel.

Der Report der Kommission ist hier online abrufbar: https://www.gov.uk/government/publications/lord-pickles-alderney-expert-review