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Über die Geschichte der Homosexuellen und der Homosexualität an der Ruhr ...
Die Geschichte der Homosexuellen und der Homosexualität an der Ruhr ist noch immer ungeschrieben. Weder gibt es eine Darstellung für die Gesamtregion, noch liegen Studien auf lokaler Ebene vor. Es war an der Zeit, das zu ändern.
Erstmals trafen sich 2015 zwölf Wissenschaftler_innen und dem Thema verbundene Personen auf Einladung des Arbeitskreises Schwule Geschichte Dortmunds im SLADO und des Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. Sie berichteten über ihre Forschungsprojekte, über Gespräche mit Zeitzeugen und ihr ehrenamtliches Engagement. Die Ergebnisse der Konferenz liegen mit diesem Sammelband nun vor.
Der zeitliche und thematische Bogen der Beiträge reicht von einem feministischen, „lesbian-like“ lebenden Netzwerk um 1900 bis zu den Diskursen über Körper und Männlichkeit in der Zeitschrift Rosa Zone in den 1990er Jahren. Die Beiträge befassen sich kritisch mit Formen der Selbstbehauptung, mit der Ausgrenzung und Verfolgung, insbesondere im Nationalsozialismus bis hinein in die Bundesrepublik, sowie mit den etablierten Gedenk- und Erinnerungskulturen.
Zum Inhalt:
Frank Ahland, Susanne Abeck, Erkundungen in der logischen Familie Umrisse einer homosexuellen Geschichte des Ruhrgebiets
Teil 1 – Entrechtung und Verfolgung
Wolfgang Berude, „Alle sind nach meiner Meinung typische Homosexuelle” Der Essener Theaterskandal 1936
Frank Ahland, Schwulenverfolgung in Dortmund im Nationalsozialismus Vorläufige Ergebnisse neuerer Forschungen
Alexander Wäldner, Seitenwechsel – Spurensuche auf der Täterseite Werkstattbericht zur Dokumentation der Verfolgung
Michael Jähme, „So zerpitzelte er die Vergangenheit in kleinste Fetzen und opferte sie dem Gully.” Das Zeitzeug_innen-Projekt zu Biografien in der frühen Bundesrepublik
Teil 2 – Erinnerung und Gedenken
Jürgen Wenke, Mehr als Stolpersteine Eine persönliche Annäherung an das Gedenken homosexueller Männer
Ilona Scheidle, Der Gedenkort Hilde Radusch Eine queer-feministische Intervention in andronormative Gedenkpolitiken
Stefan Mühlhofer, Perspektiven in einer neuen Dauerausstellung Homosexuellenverfolgung als Teil der Gedenkkultur am Beispiel der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Teil 3 – Stationen der Selbstbehauptung
Ingeborg Boxhammer, Leben, Lieben und Arbeiten im Ruhrgebiet Ein feministisches Netzwerk um 1900
Lisa Mense, Im Dazwischen Zur paradoxen Situation von Lesben in den Neuen Sozialen Bewegungen (Homosexuellen- und Frauenbewegungen)
Ulrike Janz, Blitzlichter, Dauerbrenner und Sehnsuchtsmomente Lesbenzeiten, Lesbenorte, Lesbenleben – Lesbenbewegung im Ruhrgebiet
Frank Laubenburg, AIDS-Shock goes Ruhr HIV und AIDS im Ruhrgebiet in den 1980er Jahren
Tim Veith, Queere Körperbilder im Revier? Männlichkeits- und Körperdiskurse in Zeitschriften für nicht-heterosexuelle Männer am Beispiel der Rosa Zone
Frank Ahland
Dr. Frank Ahland (1965), Dortmund, freiberuflicher Historiker, Mitbegründer des Arbeitskreises Schwule Geschichte Dortmunds, jüngste Veröffentlichung: Ludwig Rosenberg. Bürger und Gewerkschafter 1903 bis 1977, Eine Biografie, Essen 2016.
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